Nachdem Sie am Flughafen in Balmaceda angekommen sind, nehmen Sie hier Ihren Mietwagen entgegen. Ihr erstes Reiseziel ist Coyhaique, die Hauptstadt der Region Aysen, die erst Ende des 19. Jahrhunderts erschlossen wurde. Die indigenen Ureinwohner dieser Region nannten es ursprünglich Koi-Aike – auf Deutsch in etwa: Land zwischen den Wassern. Dieser Name ist auf seine Lage direkt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Río Simpson und Río Coyhaique, am Fuße des imposanten Tafelberges Cerro Mackay, zurückzuführen. Erkunden Sie die schöne Stadt mit ihrem berühmten fünfeckigen Platz und decken Sie sich gegebenenfalls mit Proviant für die nächsten Tage ein, da Sie nach Coyhaique zunächst nur auf kleinere Orte mit entsprechender Infrastruktur treffen werden. Natürlich gibt es hier zum Teil auch kleinere Läden, aber die Auswahl ist begrenzter. Wen es in die Natur zieht, kann auch dem Nationalreservat Río Simpson einen Besuch abstatten, das sich durch eine sehr steile und raue Landschaft mit kleinen Tälern und Bergen auszeichnet. Im südlichen Sektor des Schutzgebietes kann man mit etwas Glück Huemules (chilenisches Wild) erspähen.

Am Morgen brechen Sie in Richtung Süden auf. Genießen Sie das atemberaubende Panorama auf Ihrem Weg zum wunderschönen, blaugrün schimmernden See General Carrera. Je nachdem, wann Sie losfahren und wie bewegt der See ist, können Sie heute noch eine Bootsfahrt von Puerto Tranquilo aus zur Marmorkathedrale machen. Diese außergewöhnlichen Felsformationen aus hellem Marmor spiegeln das Wasser des Sees wider und Sie können so ein beeindruckendes Farbenspiel beobachten.

Sollten Sie es am Vortag noch nicht geschafft haben, einen Bootsausflug zur Marmorkathedrale zu machen, empfehlen wir Ihnen heute diesen am kleinen Hafen des Ortes zu buchen. Außerdem können Sie einen Abstecher in Richtung Pazifikküste zum Exploradores Tal machen. Von Puerto Tranquilo aus führt eine ca. 70 km lange ungeteerte Straße durch das eindrucksvolle Tal. Auf der Fahrt können Sie den Blick auf kleine Wasserfälle am Wegesrand genießen. Dort angekommen können Sie u. a. eine kurze Wanderung zu einem spektakulären Aussichtspunkt mit Blick auf den Exploradores Gletscher machen.

Auf dem Weg nach Puerto Guadal empfehlen wir Ihnen einen Abstecher zum Parque Patagonia, der von Douglas Tompkins, dem Gründer von The North Face und Esprit und bekennenden Umweltaktivisten, erschaffen wurde, zu machen. Auf der Fahrt dorthin passieren Sie ein ganz besonderes Naturspektakel: der Zusammenfluss zweier Flüsse, dem Río Baker und dem Río Neff. Die Flüsse leuchten in zwei unterschiedlichen Farbnuancen bis sie aufeinander treffen, kurzzeitig nebeneinander her fließen und sich schlussendlich verbinden und das Wasser in einem intensiven Türkis schimmern lassen – ein atemberaubender Anblick! Das Zusammenspiel von weiten Grasflächen, dichten Wäldern, Feuchtgebieten und dem Gebirge bietet ein beeindruckendes, farbenfrohes Panorama, welches Sie mit dem Auto durchfahren, oder alternativ auf verschiedenen Routen erwandern können. Durch die Variationen in der Landschaft entstehen die unterschiedlichsten Lebensräume und somit eine erstaunliche Artenvielfalt. Guanakos, Hirsche, Füchse und Gürteltiere gilt es zu sichten, aber auch Flamingos und viele weitere Vogelarten sind im Park reichlich vorhanden. Ebenfalls heimisch sind hier einige bedrohte Tierarten. Wenn Sie ganz viel Glück haben entdecken Sie vielleicht einen der seltenen Pumas oder einen Kondor, wie er majestätisch seine Runden dreht.

Sie fahren weiter in Richtung Osten zum Grenzort Chile Chico. Chile Chico ist geprägt durch das Wirtschaften der Goldmiene Cerro Bayo und liegt nur wenige Kilometer von der argentinischen Grenze entfernt. Während der Fahrt entlang des Sees können Sie weiterhin die fantastische Aussicht über den selbigen genießen. Fahren Sie bitte vorsichtig auf der recht kurvigen Straße! Auf dem Weg zur Grenze können Sie auch einen Abstecher zum Nationalpark Jeinimeni machen. Dieser beeindruckt mit außergewöhnlichen und farbenfrohen Felsformationen.

Von Chile Chico aus nehmen Sie die Fähre zum gegenüberliegenden Ort Puerto Ibáñez. Dort angekommen kann man je nach Tageszeit noch die Wasserfälle von Rio Ibáñez und das National Reservat Cerro Castillo besuchen.

Von Puerto Ibáñez geht es über Cerro Castillo mit großartigen Ausblicken über die „Serpentinen des Teufels“ zum Flughafen. Dort geben Sie Ihren Mietwagen wieder ab und treten Ihre Weiterreise oder Heimreise an.

Streckenlänge: ca. 92 km

Dauer: 1,5-2 Stunden